Die jährliche Medizinaufnahmeprüfung in Innsbruck ist eine gewaltige Herausforderung für alle Kandidatinnen und Kandidaten. 2023 ritterten 2.334 Teilnehmer um lediglich 410 Studienplätze. Von den 3.200 ursprünglichen Interessierten sind dann letztlich einige gar nicht zum Aufnahmetest erschienen. Die Medizinische Universität Innsbruck bietete 370 Studienplätze für Humanmedizin und 40 für Zahnmedizin an. Der Ansturm auf diese begehrten Plätze ist enorm, und nur rund jeder Fünfte wird die Möglichkeit haben, Medizin zu studieren.
Deutsche Studierende drängen nach Innsbruck
Besonders beeindruckend ist der große Andrang von deutschen Studierenden, die in Innsbruck Medizin studieren möchten. Im Vergleich zu Deutschland, wo ein Numerus Clausus auf Basis der Abiturnoten den Zugang zum Medizinstudium reguliert, bietet Österreich eine Alternative für Studierende aus Deutschland, die den Aufnahmetest erfolgreich absolvieren können. Von insgesamt 3.200 Bewerberinnen und Bewerbern stammen 1.333 aus Deutschland, was zeigt, wie attraktiv das Medizinstudium in Innsbruck für deutsche Studierende ist.
Quotenregelung für österreichische Studenten
Um die Chancengleichheit zu wahren und den Einheimischen Vorrang zu gewähren, existiert seit 2006 eine Quotenregelung für die Humanmedizin. Mindestens 75 Prozent der 370 Studienplätze sind für Bewerberinnen und Bewerber mit österreichischem Maturazeugnis und für Studierende aus Südtirol vorgesehen. 20 Prozent der Plätze werden an EU-Bürger vergeben, während fünf Prozent Nicht-EU-Bürgern zugänglich sind. Die 40 Studienplätze für Zahnmedizin werden hingegen ohne Quoten vergeben.
Eine anspruchsvolle Prüfung mit erweitertem Testteil
Die Medizinaufnahmeprüfung in Innsbruck umfasst eine anspruchsvolle Prüfung, in der medizinrelevante Fächer wie Biologie, Chemie, Physik und Mathematik abgefragt werden. Zusätzlich werden kognitive Fähigkeiten wie Merkfähigkeit und das Erkennen von Implikationen getestet. Um den Fokus auf Sozialkompetenzen zu stärken, wurde der Testteil zu diesen Aspekten in diesem Jahr erweitert. Teilnehmende des Zahnmedizin-Aufnahmetests müssen zudem manuelle Fertigkeiten unter Beweis stellen, indem sie einen Stahldraht in eine vorgegebene Form biegen.
Große Logistik für einen reibungslosen Testtag
Der Testtag erfordert eine ausgeklügelte Organisation und große logistische Anstrengungen. Die Sicherheitsvorkehrungen sind umfassend, und die Teilnehmenden dürfen weder Jacken, elektronische Geräte, Stifte, Papier noch Lineal in die Prüfungssäle mitbringen. Kopfbedeckungen sind ebenfalls nicht erlaubt, doch für Personen, die aus religiösen Gründen ihren Kopf bedecken, werden OP-Hauben bereitgestellt. Selbst die Tische für den Aufnahmetest müssen extra aus Italien angeliefert werden, um ausreichend Platz zu schaffen.
Anwärter sollten immer einen Plan B haben
Da zahlreiche Kandidatinnen und Kandidaten die Prüfung nicht bestehen werden, ist es immer zu empfehlen, einen Plan B zu haben, um im nächsten Jahr nochmal einen Anlauf für den Berufstraum Mediziner wagen zu können. Damit das Jahr zwischen den Antritten nicht komplett verloren ist, existieren einige Optionen:
- Militärdienst mit der Spezialisierung als Sanitäter absolvieren
- In Krankenwagen Erfahrung sammeln
- Ehrenamtlich in einem Krankenhaus oder für ein medizinisches Forschungsprojekt arbeiten
0 Antworten bis jetzt ↓
Nur Mut. Wir freuen uns über Deinen Kommentar ...
Hinterlasse ein Kommentar